Bergleute halten zusammen

WIEDEN. Obwohl der Gedenktag an die Heilige Barbara, Fürsprecherin und Schutzpatronin der Bergleute, erst am 4. Dezember ansteht, findet die Barbarafeier in Wieden meist schon einige Tage früher statt. In diesem Jahr feierte man sowohl das kirchliche als auch das weltliche Fest bereits am Samstag.

Vielerorts wird Anfang Dezember der Schutzheiligen gedacht. So beispielsweise auch in Buggingen, wo die Bergmänner vom Patenverein der Wiedener Bergmannsfreunde demnächst ebenfalls ihr Barbarafest feiern werden.

 

Die Mitglieder und Freunde beider Vereine kennen sich schon seit langem und feiern auch gemeinsam. In einem gut besuchten Festgottesdienst in der Allerheiligenkirche gedachte man der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder des Bergmannsvereins. Ansprechend musikalisch umrahmt wurde die kirchliche Feier vom Männergesangverein Wieden unter der erprobten Leitung ihres Dirigenten Norbert Asal.

 

Die Sangesfreunde waren es auch, die mit frischen und aufmunternden Melodien wie dem beschwingt dargebrachten Siloballen-Blues für Schwung und unterhaltsame Abwechslung unter den Gästen sorgten. Musikalisch ebenfalls locker in Fahrt gebracht wurden die Besucher von Hubert Behringer und seiner feschen Bergmannskapelle. Für Begeisterung sorgte an diesem Abend auch der traditionelle und von Vielen bestaunte Tanz der Bergknappen. Dass diese Traditionen in Wieden nach wie vor hochgehalten werden, liegt an der Geschichte des Dorfes, die sehr eng mit dem Bergbau verwoben ist – über Jahrhunderte lebten die Einwohner unterhalb des Belchens überwiegend vom Bergbau.


Die Erinnerung daran lebendig zu halten, ist nach den Worten von Bürgermeisterin Annette Franz eine Leistung, die Dank und Anerkennung verdiene. Dies gilt ebenfalls für das vom Bergmannsverein Wieden betreute Besucherbergwerk. Und auch das Gedenken an die Schutzpatronin gehört zum festen Bestandteil der dörflichen Traditionen.

 

Als treue Gäste begrüßt wurden neben Christian Proß, Vorsitzender der Stollengemeinschaft Neubulach und Landesvorsitzender der baden-württembergischen Bergmannsvereine, die Abordnungen vom Patenverein in Buggingen sowie mehrere Bergmannsfreunde aus dem Münstertal. Erstmals zu Gast bei der Barbarafeier in Wieden waren in diesem Jahr zwei Vertreter aus den neuen Bundesländern. Frank Schmieder und Jürgen Schmelzer vom Besucherbergwerk Aurora-Erbstollen aus Sachsen hatten den weitesten Weg vom Erzgebirge bis in den Schwarzwald auf sich genommen.

 

Aus dem Suggental waren Dietmar und Thorsten Hermann in ihrer mittelalterlichen Knappentracht erschienen. Der besondere Dank von Annette Franz galt dem Führungs-Trio mit Martin Wietzel, Peter Wegstroht und Clemens Jäger an der Spitze. Sie haben in der Saison 2016, wie die Rückblicke an diesem Abend zeigten, zusammen mit zahlreichen Helfern eine ganze Menge geleistet. Neu sind die Beleuchtungseinrichtung mit LED-Strahlern, ein Mannschaftswagen und ein Kompressor für Bohrhammer-Vorführungen.

 

Von umfangreichen Arbeiten für die erforderliche Frischluftwetterung in Stollen 4 berichtete Martin Wietzel. Ein Dankeschön richtete der Vorsitzende des Bergmannsvereins an die Bürgermeister von Wieden und Utzenfeld, Annette Franz und Harald Lais, die mit ihrer Einwilligung für eine Pachtverlängerung um 50 Jahre eine verlässliche Zukunft möglich machen.

 

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